Die Besitzer ließen uns folgenden humorvollen Bericht über ihre Erlebnisse am Prüfungstag zukommen, für den wir uns herzlich bedanken:
Solms 2014
oder
Sollen Männer sensibler oder selbstbewusster werden?
Die Solms, eine der Prüfungen für den Deutsch Kurzhaar?
Nein, auch und vor allem für dessen Führer! Je nach Temperament gehen
FührerInnen dies sensibler oder selbstbewusster an. Aber beginnen wir am
Anfang…
Das Frühstück als erster Check up
Die Hunde bleiben je nach Temperament ruhig, verschlafen
oder winselnd im Auto. Und die FührerInnen? Hier zeigen sich bereits erste
Charakterzüge: Während manche weibliche Führerin auf die zweite Tasse Kaffees
aufgrund des drohenden Toilettenbesuch in der Prärie verzichtet, nehmen
selbstbewusste Hundeführer schon mal eine dritte Tasse zu sich. Erste
Informationen werden ausgetauscht,
Probleme in den jeweiligen Prüfungsfächern erwähnt. Man kennt sich.
Suche oder Versuch
Nicht nennenswert zu erwähnen sind erste Übungen wie die
Schussfestigkeit. Problemlos von allen gemeistert, geht es an die erste
Disziplin, die Suche. Es wird gesucht, was das Zeug hält, einer sucht
Strohballen, einer sucht und findet später einen Fuchs in den Erbsen. Gut
beraten, wer passende Kleidung trägt! Doppelte Hosen verschönern nicht gerade
Frauenpopos, sind aber unabdingbar bei der Suche im Raps. Auch vermeintliche
Angler und ihre entsprechenden Outfits finden sich unter den Hundeführern,
gerade für Erbsenzähler im hohen Erbsenfeld bestens geeignet! Unser Hund, Götz
von Moosbach, genannt Toni, sucht in den Rüben. Die dort vermuteten Hasen
befanden sich aber bereits im Nachbarfeld. Sie wussten noch nicht, dass am
nächsten Tag auch dieses Buffet abgeerntet werden würde. So musste Toni das
Vorstehen noch unter Beweis stellen und
wir unsere Geduld!
Wer steht wo?
Müßig darüber zu philosophieren, ob der erste oder letzte
Kandidat die besseren Karten hat. Wir befanden uns in der Mitte des Sandwiches.
Plattgetrampelter Untergrund von Richtern, Hundeführern, Hunden und Fasanen.
Wer sollte nun wo stehen beziehungsweise zum Stehen kommen? Das Karussell für Fasanen
war sichtlich auch für von Höhenangst geplagte Vögel kein Problem, denn sie
waren uns schon einen Schritt voraus. So uns auch Tonis Nase, die den
mittlerweile schweißnassen Führer eindeutig in eine andere Ecke des Feldes
führte. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist
besser! So dachten sich auch die Richter und folgten Hundeführer und Tonis Nase,
bis das ersehnte Handzeichen des Richters erfolgte. Er erspähte mit Adleraugen
als Einziger, was nur Tonis Nase wahrnahm: Der Fasan im dichten abfallenden
Gebüsch in der Nähe eines Baches. Vorstehen ist gut, aber bleibt er auch
stehen?, so denkt sich sicher mancher Führer in der Prüfungssituation, wenn er,
so wie in unserem Fall, noch ca. 30 Meter vom Hund entfernt ist. Da hilft nur
leises Beschwichtigen, Herangehen und anschließendes Abtragen, denn der Fasan
soll noch einem anderen Hund zum Vorstehen dienen. Selbstbewusst erreichen
Hundeführer und Hund die anderen Mitjäger, denn sie wussten noch nicht, welche
weitere Aufgabe auf sie wartete.
Vom sensiblen Umgang mit Gefährten
Zwischenzeitlich zeugte nämlich der sensible Umgang mit dem Gefährt von weiteren Möglichkeiten, sich als
selbstbewusster Mann zu etablieren. Zwei Geländewägen, zwei Männer, ein Seil.
Tief in den Graben war der Geländewagen beim Wenden gerutscht. Scheinbar kein
Problem für technikbewanderte Männer. Bedacht wurde jedoch nicht die Schwere
der guten deutschen Wertarbeit, so riss das Seil und das Gefährt samt
vierbeinigen Gefährten blieb im Graben. Da half nur eine schwere Traktorkette,
damit amerikanische und deutsche Wägen an einem Strang ziehen können. Mit
Erfolg und wunderbarerweise ohne Folgeschäden!
Folgeschäden
Diese blieben jedoch nicht aus. Das Apportieren von Ente und
Hase forderte seinen Tribut. Wir erinnern nochmals an unseren Ausgangsgedanken:
Sollen Männer sensibler oder selbstbewusster werden? In unserem Fall sicher
beides. Das Apportieren der Ente veranlasste den Hundeführer dazu laut den
Namen des Hundes zu wiederholen. Sensibel wie dieser eben ist, hatte er sich
die Ente erneut mundgerecht zurechtgelegt. Sensibel wie der Hundeführer in
diesem Augenblick war, erschrak er ob der Korrektur des Hundes. Selbstbewusst
wie Toni eben ist, irritierte ihn das gar nicht, er apportierte die Ente dann
mustergültig zu seinem Herrn. Der Hase hingegen lag bei uns nicht im Pfeffer,
sondern über zwei Felder und einen kleinen Graben entfernt. Der Hundeführer
soll seinen Hund unterstützen, gesagt, getan. Die ersten Meter werden
selbstbewusst mitgerannt, ungeachtet hoher Gummistiefel und leichten
Bodenunebenheiten. Angefeuert durch solch ein Engagement scheint Toni wie ein
Blitz davonzujagen. Ein Blitz durchfährt parallel auch den Hundeführer, der
Knöchel knickt weg. Souverän lässt sich unser Hund auch von dem am Boden
liegenden Hundeführer nicht irritieren, er apportiert brav! Sensibel zeigen
sich auch die Mitjäger: Da wird eine starke Schulter angeboten und eine Kühlbox
für Karnickel umfunktioniert. Fürsorglich und gut organisiert wie Frauen eben
sind, hat eine Hundeführerin auch die nötige Erste Hilfe Ausstattung für Hunde
in Form von Salben und Globuli dabei. An dieser Stelle nochmals herzlichen Dank
für die professionelle Hilfe, der Knöchel ist zwischenzeitlich zwar noch nicht
gut, aber doch fast schmerzfrei!
Ente satt
Nein, Enten satt, das kennt unser Hund nicht. Er liebt
Enten, egal in welchem Zustand! Der Apport aus dem Wasser funktioniert
tadellos, das Stöbern nach der Ente ist für Toni keine Anstrengung, sondern
Jagdfreude pur. Nur schade, dass die angrenzenden Altwässer des Mains nicht
noch für ihn zur Verfügung stehen, er muss sich mit dem Blick auf den
romantischen Nebenarm des Mains begnügen.
Nun könnte man meinen, die Prüfungsdisziplinen seien abgeschlossen.
Von wegen, sensible Männer unterstützen selbstbewusste Frauen auch nach der
Prüfung. Wieder sind Gefährt und Gefährten im Spiel. Diesmal in Form von
eingesperrten Vierbeinern in einem verschlossenen Gefährt. Zielvorgabe: Den
Schlüssel aus dem Auto holen ohne das Auto zu beschädigen. Während andere
sensible Jäger die selbstbewusste Frau von ihrem Problem ablenken, werden im Dorf
Holzkeile von umliegenden Häusern organisiert, um die Tür minimalinvasiv zu
öffnen und mit Hilfe eines Drahtes von innen in Millimeterarbeit zu
öffnen. Interessierte Polizisten geben
keine wirkliche Hilfe ab, sondern sehen nur zu, dass es sich hierbei um kein
Kapitalverbrechen handelt. Und pünktlich zum Einbruch der Dunkelheit, Mission
erfüllt, Gefährten gerettet, neue Gefährten gefunden.
Claudia und Robert L., Bamberg
Die erfolgreichen Solms-Absolventen |
Am 21.09.2014 bestand Götz bravourös die Brauchbarkeitsprüfung der BJV-Kreisgruppe Bamberg!
Herzlichen Glückwunsch und Waidmannsheil!
Stolz präsentiert sich der frischgebackene "brauchbare Jagdhund" |
Aber ausruhen kann er sich auf seinen Lorbeeren noch nicht - die Solms steht im Oktober an!
Zur Vorbereitung darauf gab es ein Treffen bei Cousine Juna und Vater Zeno im Revier. Hier lag der Schwerpunkt auf der Feldarbeit.
Mehrfach konnte er Rebhühner und Fasane vorstehen und somit seinen Erfahrungsschatz erweitern.
Juna, Zeno und Götz |
Das war heute aufregend! |