31 Oktober 2014

Götz vom Moosbach

Die Solms am 12.10.2014 beim DK Klub Oberfranken-Haßberge absolvierte Götz ohne Fehl und Tadel! Gratulation!

Die Besitzer ließen uns folgenden humorvollen Bericht über ihre Erlebnisse am Prüfungstag zukommen, für den wir uns herzlich bedanken:

Solms 2014
oder
Sollen Männer sensibler oder selbstbewusster werden?

Die Solms, eine der Prüfungen für den Deutsch Kurzhaar? Nein, auch und vor allem für dessen Führer! Je nach Temperament gehen FührerInnen dies sensibler oder selbstbewusster an. Aber beginnen wir am Anfang…

Das Frühstück als erster Check up

Die Hunde bleiben je nach Temperament ruhig, verschlafen oder winselnd im Auto. Und die FührerInnen? Hier zeigen sich bereits erste Charakterzüge: Während manche weibliche Führerin auf die zweite Tasse Kaffees aufgrund des drohenden Toilettenbesuch in der Prärie verzichtet, nehmen selbstbewusste Hundeführer schon mal eine dritte Tasse zu sich. Erste Informationen werden  ausgetauscht, Probleme in den jeweiligen Prüfungsfächern erwähnt. Man kennt sich.


Suche oder Versuch

Nicht nennenswert zu erwähnen sind erste Übungen wie die Schussfestigkeit. Problemlos von allen gemeistert, geht es an die erste Disziplin, die Suche. Es wird gesucht, was das Zeug hält, einer sucht Strohballen, einer sucht und findet später einen Fuchs in den Erbsen. Gut beraten, wer passende Kleidung trägt! Doppelte Hosen verschönern nicht gerade Frauenpopos, sind aber unabdingbar bei der Suche im Raps. Auch vermeintliche Angler und ihre entsprechenden Outfits finden sich unter den Hundeführern, gerade für Erbsenzähler im hohen Erbsenfeld bestens geeignet! Unser Hund, Götz von Moosbach, genannt Toni, sucht in den Rüben. Die dort vermuteten Hasen befanden sich aber bereits im Nachbarfeld. Sie wussten noch nicht, dass am nächsten Tag auch dieses Buffet abgeerntet werden würde. So musste Toni das Vorstehen  noch unter Beweis stellen und wir unsere Geduld!


Wer steht wo?

Müßig darüber zu philosophieren, ob der erste oder letzte Kandidat die besseren Karten hat. Wir befanden uns in der Mitte des Sandwiches. Plattgetrampelter Untergrund von Richtern, Hundeführern, Hunden und Fasanen. Wer sollte nun wo stehen beziehungsweise zum Stehen kommen? Das Karussell für Fasanen war sichtlich auch für von Höhenangst geplagte Vögel kein Problem, denn sie waren uns schon einen Schritt voraus. So uns auch Tonis Nase, die den mittlerweile schweißnassen Führer eindeutig in eine andere Ecke des Feldes führte.  Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser! So dachten sich auch die Richter und folgten Hundeführer und Tonis Nase, bis das ersehnte Handzeichen des Richters erfolgte. Er erspähte mit Adleraugen als Einziger, was nur Tonis Nase wahrnahm: Der Fasan im dichten abfallenden Gebüsch in der Nähe eines Baches. Vorstehen ist gut, aber bleibt er auch stehen?, so denkt sich sicher mancher Führer in der Prüfungssituation, wenn er, so wie in unserem Fall, noch ca. 30 Meter vom Hund entfernt ist. Da hilft nur leises Beschwichtigen, Herangehen und anschließendes Abtragen, denn der Fasan soll noch einem anderen Hund zum Vorstehen dienen. Selbstbewusst erreichen Hundeführer und Hund die anderen Mitjäger, denn sie wussten noch nicht, welche weitere Aufgabe auf sie wartete.
 

Vom sensiblen Umgang mit Gefährten

Zwischenzeitlich zeugte nämlich der sensible Umgang mit dem  Gefährt von weiteren Möglichkeiten, sich als selbstbewusster Mann zu etablieren. Zwei Geländewägen, zwei Männer, ein Seil. Tief in den Graben war der Geländewagen beim Wenden gerutscht. Scheinbar kein Problem für technikbewanderte Männer. Bedacht wurde jedoch nicht die Schwere der guten deutschen Wertarbeit, so riss das Seil und das Gefährt samt vierbeinigen Gefährten blieb im Graben. Da half nur eine schwere Traktorkette, damit amerikanische und deutsche Wägen an einem Strang ziehen können. Mit Erfolg und wunderbarerweise ohne Folgeschäden!


Folgeschäden

Diese blieben jedoch nicht aus. Das Apportieren von Ente und Hase forderte seinen Tribut. Wir erinnern nochmals an unseren Ausgangsgedanken: Sollen Männer sensibler oder selbstbewusster werden? In unserem Fall sicher beides. Das Apportieren der Ente veranlasste den Hundeführer dazu laut den Namen des Hundes zu wiederholen. Sensibel wie dieser eben ist, hatte er sich die Ente erneut mundgerecht zurechtgelegt. Sensibel wie der Hundeführer in diesem Augenblick war, erschrak er ob der Korrektur des Hundes. Selbstbewusst wie Toni eben ist, irritierte ihn das gar nicht, er apportierte die Ente dann mustergültig zu seinem Herrn. Der Hase hingegen lag bei uns nicht im Pfeffer, sondern über zwei Felder und einen kleinen Graben entfernt. Der Hundeführer soll seinen Hund unterstützen, gesagt, getan. Die ersten Meter werden selbstbewusst mitgerannt, ungeachtet hoher Gummistiefel und leichten Bodenunebenheiten. Angefeuert durch solch ein Engagement scheint Toni wie ein Blitz davonzujagen. Ein Blitz durchfährt parallel auch den Hundeführer, der Knöchel knickt weg. Souverän lässt sich unser Hund auch von dem am Boden liegenden Hundeführer nicht irritieren, er apportiert brav! Sensibel zeigen sich auch die Mitjäger: Da wird eine starke Schulter angeboten und eine Kühlbox für Karnickel umfunktioniert. Fürsorglich und gut organisiert wie Frauen eben sind, hat eine Hundeführerin auch die nötige Erste Hilfe Ausstattung für Hunde in Form von Salben und Globuli dabei. An dieser Stelle nochmals herzlichen Dank für die professionelle Hilfe, der Knöchel ist zwischenzeitlich zwar noch nicht gut, aber doch fast schmerzfrei!


Ente satt

Nein, Enten satt, das kennt unser Hund nicht. Er liebt Enten, egal in welchem Zustand! Der Apport aus dem Wasser funktioniert tadellos, das Stöbern nach der Ente ist für Toni keine Anstrengung, sondern Jagdfreude pur. Nur schade, dass die angrenzenden Altwässer des Mains nicht noch für ihn zur Verfügung stehen, er muss sich mit dem Blick auf den romantischen Nebenarm des Mains begnügen.


Nun könnte man meinen, die Prüfungsdisziplinen seien abgeschlossen. Von wegen, sensible Männer unterstützen selbstbewusste Frauen auch nach der Prüfung. Wieder sind Gefährt und Gefährten im Spiel. Diesmal in Form von eingesperrten Vierbeinern in einem verschlossenen Gefährt. Zielvorgabe: Den Schlüssel aus dem Auto holen ohne das Auto zu beschädigen. Während andere sensible Jäger die selbstbewusste Frau von ihrem Problem ablenken, werden im Dorf Holzkeile von umliegenden Häusern organisiert, um die Tür minimalinvasiv zu öffnen und mit Hilfe eines Drahtes von innen in Millimeterarbeit zu öffnen.  Interessierte Polizisten geben keine wirkliche Hilfe ab, sondern sehen nur zu, dass es sich hierbei um kein Kapitalverbrechen handelt. Und pünktlich zum Einbruch der Dunkelheit, Mission erfüllt, Gefährten gerettet, neue Gefährten gefunden.


Claudia und Robert L., Bamberg

Die erfolgreichen Solms-Absolventen



Am 21.09.2014 bestand Götz bravourös die Brauchbarkeitsprüfung der BJV-Kreisgruppe Bamberg!
Herzlichen Glückwunsch und Waidmannsheil!

Stolz präsentiert sich der frischgebackene "brauchbare Jagdhund"


Aber ausruhen kann er sich auf seinen Lorbeeren noch nicht - die Solms steht im Oktober an!
Zur Vorbereitung darauf gab es ein Treffen bei Cousine Juna und Vater Zeno im Revier. Hier lag der Schwerpunkt auf der Feldarbeit.
Mehrfach konnte er Rebhühner und Fasane vorstehen und somit seinen Erfahrungsschatz erweitern.

Juna, Zeno und Götz

Das war heute aufregend!