29 August 2011

Feld- und Wasserübungstag

Die Prüfungsvorbereitung für die Moosbacher Cyrus und Zeno fand am 17. Juli mit einem weiteren Übungstag speziell in Feld und Wasser ihre Fortsetzung.

Cyrus wird auf die AZP im September und die IKP im kommenden Jahr vorbereitet, Zeno soll an der Dr. Kleemann-Zuchtausleseprüfung 2012 teilnehmen.

Angesichts der an unserem Übungstag zu erwartenden hohen Temperaturen begannen wir morgens mit der Feldsuche – jeder der Hunde hatte vier Suchengänge zu absolvieren, auf Flächen mit unterschiedlichem Bewuchs: Stoppelfelder, Klee, Luzerne und Brachen.
Zeno begann unter den kritischen Augen des „Chefs“, arbeitete flott, ausdauernd und planmäßig und ließ seine Jagderfahrung erkennen: Er passte seine Suche weitgehend dem Gelände, dem Bewuchs und dem Wind an.

Entscheidend waren für mich als Führer die Hinweise Richards bezüglich meines Verhaltens , wenn der Hund Witterung bekam: „Richtig reagieren und der Erfolg stellt sich ein…“

Führerimpulse müssen der jeweiligen Situation angepasst sein und zum richtigen Zeitpunkt erfolgen, dann weiß der Hund, was von ihm erwartet wird.

Am Ende der vier Suchengänge war der „Chef“ im Großen und Ganzen zufrieden mit der gezeigten Arbeit und ich weiß nun, auf was ich zu achten habe – denn ob seiner häufigen Jagdeinsätze zeigt Zeno nicht immer „prüfungskonformes“ Verhalten…
Cyrus, wesentlich jünger und noch sehr temperamentvoll, arbeitete unter der strengen Hand Richards – auch er fand Wild, zeigte gute Nasenleistung und festes Vorstehen, er benötigt altersbedingt natürlich noch mehr Führerimpulse als Zeno, wenn es beispielsweise um das richtige Wenden in den Wind geht. Aber mit jedem Übungstag wächst die Erfahrung des Hundes, die er für die Souveränität seiner Arbeitsweise benötigt.

Nach einer guten Brotzeit im Schatten ging es zur Wasserarbeit, die im Main stattfand.


Zeno querte sofort den Fluss, um am gegenüberliegenden Ufer der Schwimmspur einer Ente zu folgen – auch hier zeigte sich seine Erfahrung: Die Ente flüchtete flussaufwärts, schneller, als der Hund folgen konnte; kurzerhand verließ er die Strömung, lief dicht am Ufer bis auf Höhe der (für ihn nicht sichtigen) Ente, ging ins Wasser und trieb sie über den Fluss zurück auf unsere Uferseite. Hier verfolgte er sie in einen dicht bewachsenen Altarm, um sie geraume Zeit später lebend bei mir abzuliefern. Was will man mehr…

Auch Cyrus schwamm ohne zu zögern durch die Strömung auf die andere Flussseite und stöberte unter Weiden und dichten Ranken nach der Ente. Es wurde deutlich, dass es in der Strömung ein anderes Arbeiten ist als im stehenden Gewässer! Anfangs waren kleine Führerimpulse notwendig, aber schnell hatte er sich auf die neue Situation eingestellt und arbeitete ausdauernd und passioniert hinter der Ente. Leider verletzte Cyrus sich gegen Ende der Wasserarbeit am Ballen und musste abbrechen; er ist aber mittlerweile auf dem Weg der Besserung und kann bald wieder ins Training einsteigen!

Hier zeigte es sich wieder einmal, dass es wichtig ist, den Hunden möglichst unterschiedliche Trainingssituationen zu bieten, um ihren Erfahrungsschatz zu erweitern. Natürlich gewinnt man auch als Führer immer neue Erkenntnisse dazu, die es ermöglichen, dem Hund die richtigen Anweisungen und Hilfen zu geben.