31 August 2012

Zum Beginn der Niederwildjagd ...

... Erfahrungen aus der Sicht eines Hundeführers, der seinen Hund zwar gerne auf den verschiedenen Prüfungen geführt, ihn aber letztlich für die jagdliche Praxis ausgebildet hat!

Die Jagd auf Niederwild ist maßgeschneidert für den Deutsch Kurzhaar! Hier kann er seine hervorragenden Feldeigenschaften zeigen, vorausgesetzt, er verfügt über Gehorsam, Führigkeit und Ruhe. Ersteres kann man ihm durch Erziehung angedeihen lassen (u.a. Prüfungsvorbereitungen), die beiden anderen Eigenschaften liegen größtenteils in der Zucht begründet. Und ein Moosbacher verfügt über diese ererbten Eigenschaften, wie ich bei jeder der mittlerweile zahlreichen zurückliegenden Treibjagden feststellen konnte.
Im Folgenden möchte ich meine Erfahrungen mit dem Hund bei Gesellschaftsjagden darstellen.
Beim Standtreiben kommt der Hund auf unterschiedliche Weise zum Einsatz: Sind genügend Treiber vorhanden und ist das Gelände übersichtlich, so sitzt er angeleint neben mir (und das kann er völlig ruhig!).

Er wird nur geschnallt, wenn ein krank geschossener Hase geholt werden muss.
Der Hase wird sichtig verfolgt, aber der Hund folgt sofort der Spur, wenn er ihn aus den Augen verloren hat.


Sicher trägt er das Wild seinem Führer zu.


Bei der Feldstreife läuft der Hund mit mir und muss beim Anblick eines flüchtigen Hasen ruhig bleiben, damit ich einen sicheren Schuss anbringen kann. Das gelingt zu Beginn der Treibjagdsaison sehr gut, nach mehreren Jagden wird es allerdings immer schwieriger, die Passion des „Kollegen“ zu bändigen. Das bedeutet: Gehorsamsübungen zwischen den Jagden!

Auch hier gilt: Der Hund apportiert nur krankes Wild. Sicher getroffene Hasen werden von den Treibern geborgen!

Der Hund wird geschnallt, er verfolgt und apportiert sicher.



Sitzt die Garbe und der Hase rolliert, dann wird er beim Passieren von einem der Treiber aufgenommen.



Es ist wichtig, dieses Vorgehen diszipliniert einzuhalten, denn apportiert ein Hund alles, so kann es passieren, dass bereits aufgenommene Stücke wieder fallen gelassen werden, sobald ein weiterer Schuss fällt – dies konnte ich immer wieder bei anderen Hunden beobachten, die durch dieses Verhalten den Jagdbetrieb teilweise nachhaltig störten.

Werden in einem großen Trieb die Hunde zum Stöbern mit hineingeschickt, so ist darauf zu achten, dass sie den Trieb nicht verlassen. Bei einem gut eingearbeiteten Hund gelingt dies, allerdings muss ich ihn als Führer im Auge behalten, um ihn gegebenenfalls vom Überjagen mit Pfiff abzuhalten. Gut abgerichtet steht er im Trieb auch vor und wartet auf einen Treiber, der dann das Wild heraustritt. Das sind dann die Momente, in denen man sich als Führer freut und weiß, dass sich die Mühe der Abrichtung gelohnt hat!

Ein weitere Stärke meines Moosbach-Rüden liegt in seiner absoluten Verträglichkeit in Bezug auf andere Hunde. Es gibt kein Imponiergehabe, kein Knurren oder irgendein Zeichen aggressiven Verhaltens – selbstsicher, souverän und in sich ruhend begegnet er den Artgenossen. Folglich muss ich nie befürchten, dass es aufgrund seiner Präsenz im Jagdgeschehen zu irgendwelchen Beißereien kommt!


Somit ist ein entspanntes Jagen auch in großen Gesellschaften möglich. Ich weiß, dass ich mich auf meinen Hund verlassen kann. Auch der Hund arbeitet unter diesen Umständen passioniert für und mit seinem Führer!    
Wir freuen uns auf die bevorstehende Niederwild - Jagdsaison!

I.K.